26.03.2015
Erstmals fand die Veranstaltung «Schule trifft Wirtschaft» für alle Oberstufen im oberen Fricktal statt.
Erstmals fand die Veranstaltung «Schule trifft Wirtschaft» für alle Oberstufen im oberen Fricktal statt. Der richtige Händedruck, ein gutes Dossier und Kenntnis des Berufsbildes – neben dem Austausch mit Lehrlingen erhielten die Jugendlichen ein Vorstellungstraining bei Personalfachleuten.
Bereits zum dritten Mal fand die Veranstaltung «Schule trifft Wirtschaft» statt. Zum ersten Mal mit dabei waren die Oberstufe Gipf-Oberfrick und die Kreisschule Laufenburg. Von Dienstag bis Donnerstag 26.3.15 stand an den beiden Standorten in Laufenburg und Frick (die Oberstufenschüler aus Gipf-Oberfrick nehmen in Frick teil) die Berufswahl im Fokus.
Die Veranstaltung ist eine Zusammenarbeit zwischen den Schulen, der Schulsozialarbeit, L-Plus und des Gewerbes Region Frick-Laufenburg.
Informationen aus erster Hand
Bei den Programmen «Rent-a-Stift» und «Rent-a-Boss» erhalten die Schüler einen Einblick in den Berufsalltag verschiedener Berufe, die in der Region angeboten werden. Die Schulsozialarbeit schaut mit den Schülern die Wahrnehmung ihrer eigenen Stärken und Schwächen an. Mit den Bezirksschülern wird zudem individuell die Frage diskutiert, ob eine weiterführende Schule oder eine Lehre das Richtige ist. Mit den Sek- und Realschülern geht die Schulsozialarbeit auf den Umgang mit Stress-Situationen in der Berufswelt ein.
Der richtige Händedruck
Mit ihrem Bewerbungsdossier, Schreibzeug und Notizblock treffen Schüler für ein fiktives Vorstellungsgespräch ein. In einem Umfeld ohne Druck können sie ein Vorstellungsgespräch für den «Ernstfall» üben. Erwin Wirth hat in der Automobilbranche 30 Jahre lang das Lehrlingswesen geleitet. Am Dienstagmorgen führt er mit Laufenburger Schülern die Bewerbungsgespräche durch. Bei ihm sitzt ein 15-jähriger Sekundarschüler aus der dritten Klasse. Sein Berufswunsch steht schon ziemlich genau fest: Er möchte Landmaschinen-Mechaniker werden. «Er hat ein gutes Dossier und macht einen guten Eindruck», lobt Wirth. «Jetzt besprechen wir, worauf es ankommt, wenn er sich für eine Lehrstelle vorstellt. Er ist etwas aufgeregt, dabei muss er das gar nicht sein.»
In einem anderen Zimmer sitzt Petra Kobelt, Personalverantwortliche beim Kernkraftwerk Leibstadt, und erklärt einem Schüler, dass es wichtig ist, das Berufsbild zu kennen und sich mit seinen Stärken und Schwächen auseinander zu setzen. Nebenan sitzt Rolf Bolliger, pensionierter Psychologe, und nimmt ein Bewerbungsgespräch ab. «Die jungen Leute sind sehr motiviert und in der Regel gut vorbereitet », sagt er. Neben inhaltlichen Inputs gibt er auch Tipps zu einem guten Auftreten und dem richtigen Händedruck.
«Die Schüler sind begeistert von den Vorstellungsgesprächen», erklärt eine Laufenburger Lehrerin, die soeben eine Feedbackrunde mit ihrer Klasse durchgeführt hat.
50 Prozent beginnen eine Lehre
«Wir arbeiten gut mit dem Gewerbe zusammen. Viele unserer Schüler beginnen eine Lehre bei Gewerbebetrieben in der Region», sagt Siegbert Jäckle, Schulleiter der Kreisschule Laufenburg. Umgekehrt ist die Schule auch bei Anlässen des Gewerbes präsent, wie jüngst an der Berufsschau in Etzgen, die am Wochenende stattgefunden hat (die NFZ berichtete). «Es ist eine Win-win-Situation», meint Jäckle. Von den Bezirksschülern der Kreisschule Laufenburg beginnen etwa 50 Prozent nach der Schule eine Lehre, die andere Hälfte besucht eine weiterführende Schule. «Damit liegen wir über dem kantonalen Durschnitt mit Schülern, die eine Lehre beginnen», erklärt Jäckle. Bei den Sekundarschülern sind es laut dem Schulleiter im Durchschnitt 80 Prozent, die eine Lehre beginnen und bei den Realschülern zwischen 60 und 70 Prozent.
Was Jäckle feststellt ist, dass Realschüler oft zu wenig Unterstützung von den Eltern erhalten bei der Auseinandersetzung mit der Berufswahl. «Das ist keine böse Absicht, aber als Konsequenz fehlt diesen Schülern oft das Selbstbewusstsein», sagt der Schulleiter.
Bericht und Foto: Layla Hasler
GEWERBE REGION
FRICK-LAUFENBURG
5070 Frick